PS4 Review

The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 3

Ja moin! Mit größtem Dank an den Publisher NIS America stelle ich euch hier endlich den dritten Teil der sagenhaften The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel Reihe vor. Dieser erscheint hierzulande am 22. Oktober 2019.

Trails of Cold Steel 3 spielt gute 1 1/2 Jahre nach dem zweiten Teil und beginnt, ähnlich wie der erste, mit einer Art Vorschau auf ein späteres Kapitel.
Ihr bewegt euch nicht mehr mit der euch vertrauten Gruppe aus Teil 1 und 2, sondern mit neuen Charakteren, der New Class VII (Special Ops). Diese wird von niemand geringerem als Rean Schwarzer angeführt, dem Hauptprotagonisten aus den ersten beiden Teilen. Nachdem er seinen Abschluss an der Thors Military Academy gemacht hat, ist er nun der Instructor (Klassenlehrer) der New Class VII, ähnlich wie Sara Valestein zuvor.

Doch erst einmal zurück zum Beginn des Spiels.. Ihr befindet euch in der Juno Naval Fortress und bekämpft wieder einmal die Ouroboros Organisation. Während ihr euch euren Weg nach Oben kämpft, werdet ihr von 2 Offizieren von Ouroboros aufgehalten und zum Kampf herausgefordert. Nachdem ihr diesen mehr oder weniger „gewonnen“ habt, kommt ein dritter Offizier dazu und die Lage sieht immer schlechter aus. Doch zu eurem Glück erscheint Rean mit einigen ehemaligen Class VII Schülern und hilft euch..
Zurück in der „Gegenwart“, lange vor den obigen Ereignissen, befindet sich Rean gerade auf dem Weg nach Leeves, einer kleinen Stadt, welche den Thors Branch Campus beinhaltet, um an jenem seinen neuen Job anzutreten.

Features

Im Vergleich zu Teil 1 und 2 gibt es einige Neuerungen und Verbesserungen, angefangen mit dem neuen ARCUS II. Im Gegensatz zur alten Version, könnt ihr euren Charakteren hier sowohl ein Master Quartz (wie auch zuvor) geben und zusätzlich ein Sub-Master Quartz. Mit diesem könnt ihr eure Statuswerte weiter erhöhen (wobei hier anzumerken ist, dass die Werte halbiert werden, Beispiel: im Master-Slot bekommt ihr +500HP, im Sub-Master nur +250). Auch könnt ihr den ersten passiven Effekt des jeweiligen Master Quartzes und die Skills, die freigeschaltet wurden, nutzen.
Auch können die Charaktere weiterhin über längere Strecken über das ARCUS kommunizieren, die alte Class VII sogar über Videochat. Des weiteren gibt es einige Miniquests, wo ihr z.B. Fotos von schönen Landschaften machen und per Mail versenden sollt. Hierfür erhaltet ihr einige Belohnungen. Orte, die für diese Miniquests relevant sind, werden auf der Karte markiert. So ist es also schwieriger, diese zu verpassen.

Story-mäßig verhält es sich wieder eher wie im ersten Teil. Ihr befindet euch hauptsächlich in Leeves, eurer Basis-Stadt, und geht dem allgemeinen Schultag nach (nur diesmal als Lehrer, statt als Schüler). Doch Rean wäre nicht Rean, wenn er nicht wieder Aufträge der Stadtbewohner und Schüler entgegennehmen würde. Alle paar Wochen gibt es dann wieder „Field Exercise Days“, in denen ihr mit eurer New Class VII in unterschiedliche Gebiete reist und auch hier Aufgaben erfüllen müsst – aufgeteilt in wichtige und optionale Aufträge. Während ihr die wichtigen unbedingt in Angriff nehmen müsst, um in der Story voranzuschreiten, könnt ihr mithilfe der optionalen Aufträge weitere AP sammeln (je mehr AP ihr ansammelt, desto höher wird Reans Rang und desto bessere Belohnungen erhält er bei Rangaufstieg).

Das Angel-Minispiel wurde, in meinen Augen, stark verbessert. Während ihr in den vorigen Teilen neue Angeln kaufen musstet, könnt ihr im dritten Teil eure vorhandene Angel mit Zusatzkomponenten verbessern. Diese bewirken beispielsweise, dass eure Leine nicht so leicht reißt. Aber auch das Minispiel an sich wurde verändert. Geht ihr an einen Angelplatz, erscheint ein kleiner Timer mit 3 Varianten. Je nachdem, wo ihr den Pfeil stoppt, geben die Fische euch mehr und teilweise auch bessere Beute. Während zuvor immer auf einen der 4 Action-Knöpfe (Kreis, Kreuz, Viereck, Dreieck) gedrückt werden musste, gibt es hier nun nur eine Leiste, die von Links (Fisch gefangen) nach Rechts (Fisch flieht) geht und ihr müsst nur den Kreis-Knopf gedrückt halten, wobei ihr aber darauf achten müsst, dass der Fisch nicht wütend wird (dies wird mit einem Icon angezeigt). Während dieser „Wut-Phase“, in der der Fisch versucht zu fliehen, solltet ihr den Kreis-Knopf nur mit Bedacht kurz hintereinander drücken. Habt ihr den Fisch letztendlich gefangen, erhaltet ihr einmal diesen natürlich als Belohnung, als auch einige Items, die er ausspuckt. Meist sind dies die Sepithe der verschiedenen Elemente, manchmal aber auch wertvolle Items wie das U-Material, das ihr für Verbesserungen eurer Waffen und Quartze benötigt.

Apropos Minispiele, wobei dies eher weniger dazu gezählt werden könnte.. Ihr könnt wieder mithilfe eurer anderen Charaktere gewisse Speisen kochen bzw. zubereiten. Neue Rezepte erlernt ihr, indem ihr in Cafés, Restaurants und anderen Geschäften das „vorgeschlagene Menü“ (recommended dish) verspeist. Wie auch in den anderen Teilen, sucht ihr erst das jeweilige Rezept aus und dann den Charakter, der mit euch kochen soll. Je nachdem, wen ihr auswählt, kommen dabei unterschiedliche, teilweise wirklich gute, Ergebnisse heraus. Hier als kleiner Tipp: der Charakter, der das Gericht am besten zubereiten kann, zeigt ein Icon, welches euch zuzwinkert. 😉
Ein weiterer Tipp zum Kochen: es gibt einen kleinen, aber feinen Geldtrick, indem ihr das erste Rezept immer wieder zubereitet, am besten mit dem Charakter, der es am besten zubereiten kann, diese anschließend verkauft und die Zutaten neu kauft. Die Zutaten kosten zusammen 100 Mira, während ihr die besten Ergebnisse des Rezeptes für je 125 Mira verkaufen könnt.

Es gibt hier auch wieder ein Kartenspiel, welches sich von Blade aus den vorigen Teilen jedoch grundlegend unterscheidet. Vantage Master, das neue Kartenspiel, ist nicht mehr so sehr glückbasiert, wie Blade es war. VM kann man eher mit Magic The Gathering vergleichen. Ihr habt eine „Master Karte“ und mehrere normale Karten. Diese könnt ihr teilweise nicht direkt ausspielen, da jede eine gewisse Menge an Mana benötigt, um beschworen zu werden. Eure Mana-Punkte erhöhen sich mit jeder Runde um 1 (und laden sich hier auch vollständig wieder auf). Gewinnen könnt ihr, indem ihr die Master-Karte vernichtet/besiegt.
Jede Karte hat einen Angriffs- und einen HP-Wert. Sinken die HP einer Karte auf 0, ist sie besiegt. Neben Monsterkarten gibt es auch Magie-Karten, mit denen ihr z.B. eure Monster verstärken könnt.

Das Kampfsystem hat sich etwas verändert. Während ihr in den Vorgängern mithilfe des Steuerkreuzes/Analog-Sticks den Befehl ausgewählt habt, hat hier jeder Befehl einen bestimmten Knopf. Mit Kreuz startet ihr einen Angriff, Quadrat ruft eure Arts auf, während Dreieck die Crafts anzeigt. Zwar ist diese Aufteilung gerade am Anfang noch sehr ungewohnt, doch gewöhnt ihr euch mit der Zeit daran. Meiner Meinung nach ist das Kampfmenü so viel besser.
Neu hinzugekommen sind hier Brave Order und das Break System.
Brave Order sind Befehle, die eure Charaktere gegen eine bestimmte Menge BP geben können, um so zum Beispiel den Angriffswert eurer Charaktere für einige Runden zu erhöhen.
Das Break System bewirkt, dass ihr eure Gegner „brechen“ (daher Break) könnt. Während diesem Status bewirkt ihr mehr Schaden.

Außerhalb der Kämpfe könnt ihr, wie gehabt, die Gegner angreifen um sie zu betäuben oder gar zu besiegen. Neu hinzugekommen ist hier eine Art „Brave Slash“. Mithilfe dieses Angriffs könnt ihr die Kämpfe direkt mit einem „dreifachen Vorteil“ starten. Im Grunde heißt dies nur, dass die ersten 3 Kampfrunden euch gehören, bevor die Gegner überhaupt agieren können.
Befinden sich auf der Karte mehrere Gegner in unmittelbarer Nähe (angezeigt durch rote Linien, die von Gegner zu Gegner laufen), könnt ihr „Chain Battles“ (Kettenkämpfe) starten. Hier kämpt ihr direkt hintereinander gegen die „gechainten“ Gegner und erhaltet am Ende einen Bonus auf eure EXP und weiteren Belohnungen.

Wie auch in den Vorgängern gibt es hier wieder Panzer Soldat Kämpfe. Auch Valimar, Reans Divine Knight, hat sich weiter entwickelt und ist noch stärker geworden.

Falls ihr die alten Charaktere vermisst, habt keine Angst. Diese schließen sich euch manchmal als Gastcharaktere an.

Während in Teil 1 und 2 die Geschichte rund um Trails in the Sky (eine andere Reihe der The Legend of Heroes Reihe) nur angedeutet und nicht richtig erzählt wird, wird im dritten Teil mehr darauf eingegangen. Gerade für Fans der Trails in the Sky Reihe sind die Erwähnungen von Joshua und Estelle ein Highlight.

Es gibt hier ein erweitertes Kostüm-System für die Charaktere. Zusätzlich zu Kleidung und Zubehör, wie man es bereits kennt, könnt ihr euren Charakteren im dritten Teil sogar eine andere Haarfarbe geben. So könnt ihr z.B. Rean mit roten Haaren rumlaufen lassen.

Schlussworte

Trails of Cold Steel 3 macht wieder einmal einen riesigen Spaß. Man merkt dem Spiel grafisch und spielerisch an, dass es direkt für die PS4 heraus kam, während Teil 1 und 2 eigentlich PS3 Spiele waren und später portiert wurden.
Die Geschichte rund um Rean wird auch hier weiter ausgeführt, gerade was seine Oger-Kräfte angeht.
Es ist aber auch spannend und interessant, was der alten Class VII nach Ende des zweiten Teils alles so widerfahren ist und wie sie sich entwickelt haben. Elliot z.B. befindet sich nun auf einer Musiktournee und gibt in mehreren Städten Konzerte, während Alisa die Firma ihrer Mutter übernommen hat.

Ich freue mich schon wahnsinnig auf den vierten Teil, zumal Gerüchten zufolge Joshua und Estelle aus Trails in the Sky direkt auftauchen werden.

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